Mittlerweile kommt der Erhöhung des Eigenverbrauchs für den wirtschaftlichen Betrieb von Photovoltaik-Anlagen im
Netzparallelbetrieb eine entscheidende Rolle zu. Der Eigennutzungsgrad muss im Zusammenspiel mit der
PV-Leistung, dem Lastprofil und einem optionalen Speicher wirtschaftlich optimiert werden.
Aus diesen Gründen haben wir ein
Berechnungsprogramm für Photovoltaik-Systeme entwickelt, das detaillierte
energetische und wirtschaftliche Analysen ermöglicht. Die Ergebnisse erlauben eine optimale Auslegung
von
PV-Speichersystemen im Netzparallelbetrieb, von PV-Diesel-Hybridsystemen, energieautarken PV-Insellösungen
und PV-betriebenen Kleingeräten.
Das Berechnungsprogramm liegt mittlerweile als
serverbasiertes Simulationstool NFSim
vor und kann, mit Ihren Produkten hinterlegt, als einfach zu intregrierendes Web-Plugin auf Ihrer Seite eingebunden werden.
Außerdem haben wir gemeinsam mit dem Bundesverband PHOTOVOLTAIC AUSTRIA und der MA20-Energieplanung
der Stadt Wien den kostenlosen
Photovoltaik-Eigenverbrauchsrechner SONNENKLAR für Eigenheime entwickelt.
Das Tool erlaubt es interessierten BürgernInnen, durch die Eingabe weniger Parameter die optimale Systemauslegung für ihre
PV-Anlage zu ermitteln.
Wir freuen uns über Ihre
Kontaktaufnahme für weitere Informationen!
Netzparallelbetrieb
Als Simulationsbeispiel ist eine netzgekoppelte Photovoltaik-Anlage (Überschusseinspeisung) mit einem optionalen Speicher dargestellt:
Ausgangssituation:
-
Linz, Südausrichtung, Neigung 35°
-
Haushalt, 4.000 kWh pro Jahr
-
(option.) Lithium-basierter Speicher
-
Stromkosten 20 cent
-
Einspeisevergütung 7 cent
-
4% erwarteter ROI
Simulationsergebnis:
-
Eigennutzungsgrad
-
Autarkiegrad
-
Nettobarwert (25 Jahre) im Vergleich zu
einer Photovoltaik-Anlage ohne Akkusystem
Eigennutzungsgrad
Der Eigennutzungs- und Autarkiegrad lassen sich durch Speicher substantiell steigern.
Allerdings tritt rasch ein "Sättigungsverhalten" auf, wodurch eine weitere Erhöhung
der Akkukapazität zu keiner nennenswerten Steigerung des Eigennutzungs- und Autarkiegrades mehr
führt.
Autarkiegrad
Bei einer typischen Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 5 kWp und einem Speicher mit 2 kWh nutzbarem Akku ergibt sich
bei diesem Beispiel ein Autarkiegrad von ca. 58%.
(Vergleichs-)Nettobarwert in 1.000 €*)
Für diese Anlage (5kWp und 2kWh Akku) ergibt der Nettobarwert im Vergleich zu einer Photovoltaik-Anlage ohne Akkusystem,
dass derzeitige Akkusysteme noch keinen wirtschaftlichen Betrieb erlauben.
Die Akkukosten sind derzeit noch zu hoch!
*) Variation bei 5 kWp PV-Leistung und 2 kWh nutzbarer Akkukapazität, 25 Jahre
PV-Diesel-Hybridsystem
Als Simulationsbeispiel ist ein netzfernes Photovoltaik-Diesel-Hybridsystem mit Speichersystem im Inselbetrieb dargestellt:
Ausgangssituation:
-
Inselsystem in Casablanca/Marokko
-
Südausrichtung, Neigung 30°
-
10 kWp installierte PV-Leistung
-
Lastprofil: Gewerbe
-
Wartungsfreie Blei-Gel-Akkus (60% DOD)
-
4% erwarteter ROI
Simulationsergebnis:
-
PV-Versorgungsrate für variablen Verbrauch und variable Akkukapazität
-
Nettobarwert (25 Jahre) im Vergleich zu einem reinen Dieselgeneratorbetrieb
PV-Versorgungsrate
Bei z.B. 8 MWh/a Verbrauch und einer gewünschten PV-Versorgungsrate von 90% werden 8,5 kWh
nutzbare Akkukapazität benötigt.
(Vergleichs-)Nettobarwert in 1.000 €*)
*) Variation bei 8.000 kWh Jahresverbrauch und 8,5 kWh nutzbarer Akkukapazität. Betriebsdauer 25 Jahre,
PV-Gesamtinstallationskosten ohne Akku € 20.000,-.
Für dieses Beispiel ergibt sich ein wirtschaftlicher Betrieb über einen weiten Bereich der
Diesel- und Akkukosten.
Die Dieselkosten (vor Ort!) sind dominant - realistische Dieselkosten liegen bei einigen
Euro pro Liter!
Weitere Informationen über das Simulationsprogramm:
Factsheet "Simulationstool für PV-Speichersysteme"
(pdf, 1.178 kBytes)
Poster "Wirtschaftliche Betrachtungen zu PV-Speichersystemen"
(pdf, 1.078 kBytes)
1. Platz beim Publikums-Posteraward im Zuge der 12. Österreichischen Photovoltaiktagung,
November 2014